Premiere in Rumänien: „Mauthausen – zwei Leben“ Dokumentarfilm anlässlich des Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust


Mauthausen ist der Name eines der schrecklichsten Lager des nationalsozialistischen Vernichtungssystems. Simon Wielands österreichischer Dokumentarfilm „Mauthausen – Zwei Leben” (2020) stellt zwei verschiedene Perspektiven und neue Archivelemente nebeneinander und stellt das tägliche Leben in diesem riesigen Gefängnis für des „Reichs politische Feinde, die nicht mehr umerzogen werden konnten” nach.

Der rumänisch und russisch untertitelte Film, der anlässlich des Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust (27. Januar) zum ersten Mal in Rumänien/Republik Moldawien vom Österreichischen Kulturforum Bukarest/von der Österreichischen Botschaft in Chişinău präsentiert wurde, kann zwischen dem 26. Januar 2021 und dem 24. Februar auf der Vimeo-Plattform online angesehen werden 2021 (24.00 Uhr). Diese Veranstaltung wird von der israelischen Botschaft in Bukarest und von der Föderation der jüdischen Gemeinden in Rumänien unterstützt.

Die Trailer- und Filminformationen sowie die Anweisungen zum Ansehen finden Sie hier –

(Um den Film anzusehen, bitte folgen  Sie auf diesen Links  – https://vimeo.com/ondemand/mauthausendouavieti und geben Sie den Code ROUMTL2021 für rumänische Untertitel; und https://vimeo.com/ondemand/mauthausendvezhizni MDAMTL2021 für russische Untertitel ein)

Der Dokumentarfilm „Mauthausen – Zwei Leben” dokumentiert die Geschichte zweier Menschen, die während des NS-Regimes Zeugen der grauenvollen Vorgänge im Konzentrationslager Mauthausen wurden. Die Schicksale des in Łódź geborenen Stanisław Leszczyński als Häftling und des aus Mauthausen stammenden Franz Hackl als Schlosserlehrling in der Schlosserei des Lagers könnten konträrer nicht sein – und haben doch so viele verstörende Parallelen gemeinsam. Dem österreichischen Regisseur Simon Wieland ist es gelungen, die beiden Protagonisten und ihre Konfrontation mit Mauthausen, einem wichtigen Symbol für den Holocaust und damit für Schuld und Unmenschlichkeit, auf eine sensible und vielschichtige Weise zu porträtieren. So ist ein starker und sehr ergreifender Dokumentarfilm über das menschliche und vor allem aber auch unmenschliche Verhalten im Angesicht des Verbrechens entstanden.

„Was damals geschah, wirkt bis heute nach. Man sieht es in den Gesichtern der Protagonisten, es spiegelt sich in der Landschaft, im Lager, im Dorf. Der Film versucht, diese Seele der Topographie in eindringlichen Bildern aufzuspüren”, sagt der Regisseur Simon Wieland.

Der etwa 20 Kilometer von Linz (Oberösterreich) entfernte Lagerkomplex Mauthausen-Gusen war eines der größten Arbeitslager in den vom Dritten Reich besetzten europäischen Ländern. Nach den Lagerklassifikationen der NS-Regierung war Mauthausen auch die einzige Einheit in der dritten Kategorie, die härteste, was die „Ausrottung der größten Feinde des NS-Regimes durch Arbeit” bedeutete. Mauthausen hat während des gesamten Krieges diesen Rang nicht verloren. Das Hauptmerkmal des Lagers Mauthausen war, dass es hauptsächlich der Haftort der deportierten intellektuellen und sozialen Eliten der besetzten Länder war. Der 1938 in der Nähe eines Steinbruchs errichtete Mauthausen-Gusen-Komplex erweiterte seine Kapazität im Verlauf des Krieges und die Zahl der Inhaftierten nahm zu.  Von Mauthausen ausgehend wurden mehr als 40 Nebenlager errichtet, die sich über fast das gesamte Gebiet Österreichs verteilten. Die Gefangenen wurden in Steinbrüchen, Munitions- und Rüstungsfabriken, Minen usw. ausgebeutet. Das Konzentrationslager Mauthausen war das vorletzte, das am 5. Mai 1945 von alliierten Truppen befreit wurde. Die Zahl der Menschen, die in Mauthausen und in den Nebenlagern ihr Leben verloren haben, wird auf über 90.000 geschätzt (https://www.mauthausen-memorial.org).

Der Niederösterreichische Regisseur Simon Wieland, Jahrgang 1963, studierte an der Hochschule für Film und Fernsehen in München und gründete 2008 seine eigene Produktionsfirma. Simon Wieland arbeitete für diverse Produktionen für den ORF, 3Sat, ARTE und erhielt für seine Tätigkeiten eine Deutsche Filmpreis-Nominierung, Spezialpreise und lobende Kritiken beim Filmfestival San Francisco und Tel Aviv. Der Autor, Kameramann und Regisseur hat sich in den letzten Jahren vor allem durch die Beschäftigung mit zeitgeschichtlichen Themen hervorgetan, u.a. in den Filmen UNSER KAMPF. EINE FAMILIE. DREI GENERATIONEN.  NEUN KRIEGE (Österreich 2017) und NEMCI VEN! DEUTSCHE RAUS! DER BRÜNNER TODESMARSCH – DIE GESCHICHTE EINER VERTREIBUNG (Österreich 2015).

„Mauthausen – Zwei Leben” (2020)

Dauer – 70 ‚

Regie Simon Wieland

Eine Produktion der Simon Wieland Film in Zusammenarbeit mit dem Land Oberösterreich, dem ORF (Film/Fernseh-Abkommen) und dem Österreichischen Filminstitut.