„TRANSFORMATIONs“ – Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft in einer sich verändernden Welt
Die Verbindungen zwischen Kunst und Wissenschaft sind stärker und haben größere gesellschaftliche Auswirkungen, als es auf den ersten Blick scheint. Die zeitgenössische Welt bestätigt immer wieder die wechselseitigen Einflüsse zwischen den beiden Bereichen, die bei den Österreichischen Kulturtagen 2021 in Hermannstadt unter dem Motto „TRANSFORMATIONs” – tiefgreifende Veränderungen auf allen Ebenen – hervorgehoben und diskutiert werden sollen.
Die Veranstaltung findet vom 11. bis 14. November in einem hybriden Offline-/Online-Format statt und umfasst Workshops und Debatten, Theateraufführungen, Konzerte und eine Ausstellung, die den durch die Krise bedingten Veränderungen Rechnung trägt. Die Österreichischen Kulturtage werden vom Österreichischen Kulturforum in Zusammenarbeit mit der Staatsphilharmonie Sibiu/Hermannstadt, dem GONG-Theater für Kinder und Jugendliche in Sibiu/Hermannstadt, der Universität Lucian Blaga Sibiu/Hermannstadt und mit Unterstützung der Kärntner Landesregierung und der Logos Projekte organisiert.
Die in Sibiu lebende Performerin und Lehrerin, die selbst an der Grenze zwischen Kunst und Wissenschaft arbeitet, Teresa Leonard kuratiert zum zweiten Mal die Österreichischen Kulturtage in der siebenbürgischen Stadt. Das Thema „TRANSFORMATIONs” lädt zum Nachdenken und zur Diskussion über aktuelle Fragen ein – „Trans.disziplinär – prägt als ein Schlagwort komplexe Auseinandersetzungen in Schnittflächen und Zwischenräumen von Wissenschaft und Kunstpraxis. Worin stecken der Reiz und das Potential dieses Shifts in der Forschung? Welche Menschen sind facettenreiche Antworten auf die Frage nach der Verbindung von Wissenschaft und Kunst in persona? Wie können Kunst und Wissenschaft einander beeinflussen? Wie verbinden sich ästhetische und rationale Erkenntnis? Anhand konkreter Beispiele soll die Verknüpfung von Wissenschaft und Kunst in unterschiedlichen Veranstaltungsformaten ins Licht gerückt und forschende Künstler*innen aus Österreich und Rumänien vorgestellt werden. Die künstlerischen Programmpunkte stellen insbesondere das Werk von drei Personen vor: Hedy Lamarr, „Stilikone, Filmschauspielerin, Verrückte und Erfinderin“ in der Puppentheater-Inszenierung von Kai Anne Schuhmacher, den Schriftsteller Paul Celan in der Wanderausstellung des Kulturforums „CELAN 100 – Unter den Wörtern“ sowie den „Komponisten, Denker, Poeten und Theatermenschen“ mit Hermannstadt-Bezug Werner Schulze mit seinem Orchesterwerk „Sinfonietta“, gespielt von der Staatlichen Philharmonie der Stadt (UA)”.
Dr. Teresa Leonhard, geb. in Linz (Ö), Performance Artist, studierte Musik- und Bewegungspädagogik an den Universitäten für Musik in Wien und Salzburg. Seit 2015 lebt sie in Hermannstadt/Sibiu, wo sie viele unterschiedliche künstlerische und pädagogische Projekte realisiert hat. Seit 2016 ist sie Lektorin an der Universität Lucian Blaga Sibiu und Leiterin der Tanzcompagnie Dis.Place. In ihren Projekten hat sie mit Menschen aller Altersgruppen gearbeitet sowie mit Menschen mit Behinderung.
Programm der Österreichischen Kulturtage in Sibiu – „TRANSFORMATIONs”
11. November, 18.00 Uhr – Staatliche Philharmonie Hermannstadt, Thalia-Saal (Strada Cetății 3-5) – Eröffnung der Österreichischen Kulturtage in Sibiu: Eröffnung der Ausstellung „CELAN 100 – Unter den Wörtern” (in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Kulturforum und dem Nationalmuseum für Rumänische Literatur Bukarest). Die Veranstaltung umfasst einen Moment der Poesie und Musik, CELAN-ANCEL (mit Daniel Plier und Werner Schulze), ein Kurzreferat „Paul Celan: Poesie als Realitätsmodus” (Prof. Dr. Maria Sass, auf Deutsch und Rumänisch) und eine Diskussion über die „Fluide Grenzen Wissenschaft+Kunst in persona” (Werner Schulze, Daniel Plier, Teresa Leonhard auf Deutsch).
11. November, 19.00 Uhr – Staatliche Philharmonie Hermannstadt, Thalia-Saal (Strada Cetății 3-5) – Konzert der Staatlichen Philharmonie Hermannstadt unter der Leitung von Cristian Lupeș im Rahmen des Festivals „Brave New Music“. Werke von Werner Schulze (Sinfonietta op.27, Uraufführung), Jenö Takács (Sinfonia breve), Dan Dediu (Shopping Chopin), Theodor Țuțuianu (Undeva și altundeva).
12. November, 15:00-16:00 – Online-Workshops: „Art meets Science meets Art“
– „Die wunderbare Welt der Formen – hören, sehen, fühlen” (Workshop für Kinder von 6-12 Jahren, auf Deutsch) mit Dr. Teresa Leonhard, Dr. Werner Schulze, ULBS;
– „Aspekte der Celan-Rezeption in Rumänien” (Workshop für 18+, in Deutsch und Rumänisch), mit Prof. Univ. Dr. Maria Sass, ULBS;
– „Design Thinking” (Workshop für 18+, in Englisch und Rumänisch) mit Raluca M. Bârsan, ULBS d-school.
13. November, 19.00 Uhr, 14. November, 16.00 Uhr – GONG Kinder- und Jugendtheater (Alexandru Odobescu Straße 4) – „Die Gesichter der Hedy Lamarr”, Puppenspiel für Erwachsene und Jugendliche (auf Deutsch und Rumänisch) mit anschließender Fragerunde. Traumhaft und traumatisch zugleich war das Leben der Wienerin Hedwig Kiesler, die in Hollywood Karriere machte. Die Performance erzählt die Abenteuer einer Frau mit vielen Gesichtern: aus Hedwig Kiesler wurde Hedy Lamarr, Stilikone, Filmschauspielerin, Verrückte und Erfinderin, Verführerin, Gefangene, Opfer und Täterin zugleich. Auf einen kometenhaften Aufstieg folgt ein herber Absturz der „schönsten Frau der Welt“, die in der Öffentlichkeit als kriminelle Geisteskranke abgestempelt wird. Für ihr unvergleichliches Gesicht vergöttert, wurde ihre Intelligenz meist unterschätzt.
Eine Produktion des Schubert Theater Wien, Buch/Regie/Puppenbau: Kai Anne Schuhmacher; mit: Soffi Povo, Markus-P. Gössler